Lesung „Fritzi war dabei“ mit Hanna Schott
Es waren einmal … zwei Deutschlands. Für Kinder von heute eine seltsame
Vorstellung. 30 Jahre nach dem Mauerfall und der friedlichen Revolution in der
ehemaligen DDR braucht es viele Erklärungen, um für Kinder diesen Teil unserer
deutschen Geschichte begreifbar zu machen.
Zu diesem Thema hatten wir die Autorin Hanna Schott eingeladen. Bei ihrer Lesung
aus ihrem Kinderbuch „Fritzi war dabei“ veranschaulichte Frau Schott den Verlauf der
friedlichen Revolution anhand ihrer Kinderbuchfigur Fritzi. Fritzi wohnt in Leipzig und
ist 9 Jahre alt, als sie die Friedensgebete sowie die Montagsdemonstrationen vor der
Nikolaikirche und viele Diskussionen ihrer Eltern mitbekommt. Auch beschäftigt Fritzi
sehr, dass ihre beste Freundin Sophie nicht mehr in der Schule ist. Diese ist mit ihren
Eltern nach Ungarn gefahren, um von dort nach Westdeutschland auszureisen. Im
Verlauf der Handlung überschlagen sich die Ereignisse, die schließlich zur
Grenzöffnung führen. All dies wird im Buch aus der Kinderperspektive geschildert.
Zwischen den einzelnen Lesepassagen erzählt Frau Schott von den damaligen
Entwicklungen. Dabei bezieht sie Kinder und Lehrkräfte ein und erklärt sehr
anschaulich die Geschehnisse, die zum Fall der Mauer bzw. zur Öffnung der
Grenzen beitrugen.
Ein paar Kinder hatten ihr „Fritzi war dabei“-Buch von zu Hause mitgebracht und
ließen es nach der Lesung von der Autorin signieren. Die anderen freuten sich über
ihr Fritzi-Lesezeichen und viele ließen sich auch darauf ein Autogramm geben.
Hat es Fritzi eigentlich wirklich gegeben? Hanna Schott hat viele Gespräche geführt
mit Menschen, die die Zeit des Mauerfalls als Kinder im Grundschulalter miterlebt
haben. Die Erzählung beruht also auf wirklichen Erfahrungen von Kindern während
der Zeit der Wende.
Der Film „Fritzi“, für den das Kinderbuch die Vorlage bietet, läuft derzeit in den Kinos.
Er ähnelt der Original-Vorlage zwar nur in wenigen Punkten, ist aber dennoch sehr
empfehlenswert, um mit Kindern über diese Thematik ins Gespräch zu kommen.
(St.Hoffmann)